Einführung zum Dobermann
Haben Sie schon einmal daran gedacht, einen eleganten, wilden, treuen und dennoch furchtlosen Hund zu besitzen? Das ist die richtige Rasse für Sie. Diese Hunde, wie der Deutsch Drahthaar, bekannt für ihr elegantes Aussehen und ihre unübertroffene Hingabe, wurden ursprünglich als Schutzhunde gezüchtet und werden dieser Rolle auch heute noch gerecht. Doch sie sind viel mehr als nur Wachhunde. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf ihre Eigenschaften, Ausbildung, Pflege und warum sie Ihr idealer Begleiter sein könnten.
Herkunft und Geschichte
Diese Hunderasse wurde in den 1890er Jahren von einem deutschen Steuereintreiber namens Karl Friedrich Louis Dobermann geschaffen. Er brauchte einen treuen Beschützer, der ihn auf seinen Runden begleitete. Der Mix entstand durch gezielte Zucht von Hunderassen wie Rottweiler, Deutscher Pinscher, Greyhound und Weimaraner – allesamt robuste und gehorsame Arbeitshunde.
Im Laufe der Zeit erlangte die Rasse weltweite Beliebtheit bei Polizei, Militär und im Personenschutz. Trotz ihres wilden Rufs sind sie bei richtiger Erziehung auch liebevoll und sozial.
Warum diese Rasse auffällt
Was macht sie so besonders? Sie vereinen Sportlichkeit mit Intelligenz. Diese Hunde lernen schnell, sind extrem loyal und haben einen natürlichen Beschützerinstinkt. Dazu kommt ihr markantes Erscheinungsbild – aufrechte Haltung, glänzendes Fell, gebieterischer Blick.
Körperliche Merkmale
Größe und Gewicht
Die Dobermann-Größe ist beeindruckend. Rüden erreichen 66–71 cm und wiegen zwischen 34–45 kg. Hündinnen sind etwas kleiner (61–66 cm, 27–40 kg). Ihre Körpergröße trägt wesentlich zu ihrer imposanten Präsenz bei.
Fellfarben und -struktur
Sie haben ein kurzes, glattes Fell, das eng anliegt und für einen charakteristischen Glanz sorgt. Die häufigsten Farben: Schwarz und Dobermann Braun – ein sattes, tiefes Braun mit rostfarbenen Abzeichen an Brust, Gesicht und Beinen.
Besondere Merkmale
Typischerweise werden die Dobermann Ohren gekürzt und der Schwanz kupiert – was als Dobermann kupiert bekannt ist. Diese Praktiken sind aus Tierschutzgründen in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, verboten.

Temperament und Persönlichkeit
Loyalität und Intelligenz
Diese Tiere bauen eine tiefe Bindung zu ihrer Familie auf. Sie zählen zu den intelligentesten Rassen der Welt und lernen mit Geduld und Führung erstaunlich schnell.
Beschützerinstinkt
Furchtlos und aufmerksam – perfekte Wachhunde. Sie bellen nicht grundlos und reagieren schnell auf potenzielle Gefahren.
Familientauglichkeit
Mit der richtigen Erziehung können sie liebevoll mit Kindern und Familien leben. Sie brauchen soziale Einbindung und können Einsamkeit nicht gut ertragen.
Ausbildung und Verhalten
Frühes Training ist entscheidend
Starten Sie die Ausbildung früh! Dobermann Welpen lernen schnell und entwickeln rasch Gewohnheiten. Frühzeitiger Kontakt mit Menschen, Orten und Geräuschen ist entscheidend.
Tipps für Anfänger
Obwohl Anfänger sich in die Rasse verlieben könnten, ist sie eher für erfahrene Hundehalter geeignet. Konsequenz und positive Verstärkung sind der Schlüssel.
Typische Herausforderungen
Manche Tiere sind eigensinnig. Strukturierte Gruppentrainings helfen dabei, sie gut zu sozialisieren.
Bewegungsdrang und Energie
Tägliche Aktivität
Ein Spaziergang reicht nicht. Diese Hunde benötigen täglich mindestens 90 Minuten intensive Bewegung: Joggen, Apportieren, Agility oder Wandern.
Mentale Auslastung
Verwenden Sie Denkspiele, Geruchs Suche und Gehorsamstraining. Diese Hunde brauchen geistige Herausforderungen, um destruktives Verhalten zu vermeiden.
Ernährung und Futter
Beste Nahrung
Eine proteinreiche, ausgewogene Ernährung mit echtem Fleisch als Hauptbestandteil ist essenziell. Ergänzungen wie Glucosamin helfen den Gelenken.
Was man vermeiden sollte
Schokolade, Zwiebeln, Weintrauben, Xylit – alles tabu. Vermeiden Sie billiges Futter mit Füllstoffen wie Mais oder Soja.
Gesundheitliche Aspekte
Genetische Risiken
Typische Gesundheitsprobleme dieser Rasse:
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
- Hüftdysplasie
- Von-Willebrand-Krankheit (Blutgerinnung)
Lebenserwartung
Sie leben im Schnitt 10–13 Jahre. Regelmäßige Tierarztbesuche und gesunde Ernährung erhöhen die Lebensqualität.
Pflege und Sauberkeit
Fellpflege
Das kurze Fell ist pflegeleicht. Wöchentliches Bürsten genügt, um den Glanz zu erhalten und Haare zu entfernen.
Baden & Krallenpflege
Einmal im Monat baden reicht. Krallen schneiden Sie am besten alle 3–4 Wochen. Reinigen Sie auch regelmäßig die Ohren – besonders bei kupierten.
Wohnverhältnisse
Wohnungshaltung möglich?
Ja – wenn Sie den Bewegungsdrang decken. Ohne Auslastung wird der Hund schnell destruktiv.
Drinnen oder draußen?
Diese Tiere brauchen engen Kontakt zur Familie. Ein Platz im Haus ist Pflicht, idealerweise mit Zugang zu einem eingezäunten Garten.
Schutzhund-Eigenschaften
Natürlicher Wächter
Diese Hunde wurden zum Schutz gezüchtet. Ihr Geruchs- und Gehörsinn sowie ihr Instinkt machen sie zum Albtraum für Einbrecher.
Einsatz in Polizei & Militär
Schon in den Weltkriegen waren sie im Einsatz. Auch heute sind sie bei Sicherheitskräften beliebt – für ihre Leistungsfähigkeit und Treue.
Soziales Verhalten
Mit anderen Hunden
Mit früher Sozialisierung klappt das gut – besonders mit Hunden des anderen Geschlechts. Konsequentes Training ist der Schlüssel.
Mit Katzen und Kleintieren
Langsame Einführung unter Aufsicht wird empfohlen. Viele dieser Hunde leben friedlich mit Katzen, wenn sie früh daran gewöhnt wurden.

Kosten
Anschaffungskosten
Ein Welpe vom Züchter kostet etwa 1.500 bis 2.500 Euro. Tiere mit Champion-Blutlinie sind teurer.
Laufende Kosten
Rechnen Sie mit 100–150 Euro monatlich. Futter, Pflege, Tierarzt und Zubehör summieren sich auf 1.200 bis 2.000 Euro jährlich.
Mythen & Realität
Sind sie aggressiv?
Nur bei falscher Erziehung. Mit Liebe, Führung und Konsequenz sind sie ruhig, ausgeglichen und sozial.
Was die Medien zeigen vs. Realität
In Filmen oft als wilde Wachhunde dargestellt, sind sie in Wahrheit emotional, klug und sensibel.
Berühmte Vertreter
Von „The Dobermann Gang“ bis „Resident Evil“ – diese Rasse hat Kultstatus. In der Popkultur stehen sie für Stärke und Loyalität.
Ist dieser Hund der richtige für Sie?
Wenn Sie aktiv, präsent und konsequent sind – ja. Diese Tiere bieten unerschütterliche Loyalität, aber auch hohe Ansprüche.
Fazit
Diese Hunderasse ist ein echter Alleskönner: wachsam, liebevoll, intelligent und treu. Mit der richtigen Erziehung und Pflege wird sie nicht nur ein Haustier, sondern ein echtes Familienmitglied.
FAQs
Ist ein Dobermann ein guter Familienhund?
Ja, mit richtiger Erziehung ist er loyal, liebevoll und beschützt seine Familie auf natürliche Weise.
Ist der Dobermann geeignet für Anfänger?
In der Regel nicht. Diese Hunde erfordern Erfahrung, klare Führung und Konsequenz.
Ist der Dobermann ein guter Wohnungshund?
Ja, wenn seine Bewegungsbedürfnisse erfüllt werden. Ohne Beschäftigung kann er unruhig werden.
Ist ein Dobermann ein Listenhund?
In einigen deutschen Bundesländern ja. Dort gelten besondere Halterpflichten und Einschränkungen.
Haben Dobermann Maulkorbpflicht?
Je nach Bundesland kann ein Maulkorb vorgeschrieben sein – besonders, wenn die Rasse als gefährlich gilt.
Ist es legal, kupierte Dobermänner in Deutschland zu kaufen?
Nein, das Kupieren ist in Deutschland verboten. Importierte Tiere mit kupierten Ohren/Schwanz sind rechtlich problematisch.